Im Laufe der Woche waren bei uns die Elektriker damit beschäftigt, unsere Elektroplanung umzusetzen. In dieser Woche haben wir dann auch zum ersten Mal gespürt, was es heißen kann „Baustress“ zu haben.
Nachdem wir mit einem Elektriker direkt im Haus unsere Pläne besprochen und überarbeitet haben, hatten wir noch ein ganz gutes Bauchgefühl. Allerdings warten wir bis heute auf die überarbeiteten Pläne inklusive der Kosten des Mehrangebotes, das wir wahrnehmen müssen. Uns war zwar bewusst, dass wir für die Umsetzung der Elektroplanung einen Aufpreis zahlen müssen, allerdings gehen wir auch davon aus, dass man diesen erfährt und bestätigt, bevor die Arbeiten beginnen. Einige Posten waren von uns nämlich nur optional eingeplant und werden bei zu hohen Kosten gestrichen. Andersrum gilt das natürlich auch. Sollte der Mehraufwand überraschend günstig sein, würden wir sicherlich die ein oder andere Steckdose mehr verplanen. Hier gibt es also ein massives Kommunikationsproblem.
Nichtsdestotrotz leisten die Elektriker auf der Baustelle richtig gute Arbeit. Zumindest soweit, wie wir das beurteilen können. Die Wände sind nun zwar überall aufgeschlitzt, aber trotzdem wirkt dies sauber und gut zu verputzen.
Elektroplanungen birgen auch die Tücke, dass sie zwar angeben, dass an einer bestimmten Stelle der Wand z.B. eine Steckdose platziert werden soll, sie sagt aber nichts über die Höhe aus, sodass hier die Kreativität desjenigen gefragt ist, der das Loch für die Steckdose bohrt. Hier kam es leider zu einigen Fehlvorstellungen, sodass in dieser Bauphase tägliche Baubegehungen sehr hilfreich sind. Etwaige Fehler können dann direkt angezeichnet und behoben werden. Das große Problem: Ohne Plan sind diese Fehler nur sporadisch zu finden, da man nun mal eine Menge an Steckdosen, Schalter und Kabel verplant hat. Außerdem sind Baustellenbesuche natürlich auch nur nach Feierabend möglich. Glücklicherweise habe ich gerade häufig mittags eine längere Pause, sodass sich diese Besuche einplanen lassen. In einer anderen Zeit des Schuljahres wäre dies so nicht möglich gewesen.
So ist gestern auch noch ein Fehler gefunden worden, der wahrscheinlich teuer wird. An der Terrassenseite wurde versehentlich ein Kabel in den Dachüberstand gelegt, das eigentlich auf die andere Hausseite gehört hätte. Auch hier war in der Planung ein Kabel eingezeichnet, die Höhe war aber nicht klar. Da wir hier bald eine Terrassenüberdachung bauen wollen, hätten wir nichts von Licht im Dachüberstand, sondern wollten hier Wandauslässen haben. Mal schauen, wie sich dieses Problem lösen lässt.
Wir hatten auch völlig vergessen zu planen, dass unsere Rolladen elektrisch laufen und daher natürlich auch Strom benötigen. Wir sind uns zwar im Obergeschoss noch nicht einig, ob wir alles über eine zentrale Fernsteuerung laufen lassen oder die Rolladen einzeln in den Zimmern direkt am Fenster schalten wollen, trotzdem brauchen sie irgendwie Energie. Dies erfolgte dann auch nachträglich noch.
Allein von diesem Stadium der Elektroinstallation gibt es unzählige Fotos. Hoffentlich werden wir sie beim Bohren von Löchern auch nutzen, sodass wir im Laufe der Zeit möglichst wenige Kabel zerstören.
In einigen Räumen sind die Kabel auch bereits verlegt und verschwinden dann bald unter dem Estrich.
Die Flurkabel wurden auch schon verspachtelt. Hoffentlich ist da nichts vergessen worden. Ich sehe da allerdings schwarz, weil das Kabel für den Dachüberstand noch fehlt. Das liegt momentan ja noch auf der anderen Hausseite.
In der Küche haben die Elektriker schön um unsere erste Hausdeko herum gearbeitet. Danke Ute und Eckhard für die erste Verschönerung der Küche!
Beim Begehen der Baustelle findet man auch immer wieder Dinge, die einen Schmunzeln lassen. Warum unbedingt leere Zigarettenschachteln in unserem Mauerwerk verewigt sein müssen, erklärt sich zwar nicht, aber das verbuchen wir dann einfach mal unter Maurertradition :-). Auch Schmierereien von Jugendlichen am Rohbau waren künstlerisch wenig wertvoll. Die Kommunikation zwischen den einzelnen Gewerken auf unseren Wänden ist es dafür teilweise um so mehr. Genormte Bezeichnungen und Begriffe für bestimmte Auslässe oder ähnliches gibt es zumindest schonmal nicht. Das sieht man daran, dass gleiche Dinge unterschiedliche Namen bekommen. Hauptsache, das jeweilige Gewerk kennt die einzelnen Bezeichnungen.
Diese Woche fanden auch zwei Gespräche mit unserem Klempner statt, um die Badezimmergestaltung zu planen und alle Wasseranschlüsse festzulegen.
Das Resultat: In den Badezimmern ist überall die Platzierung der Installation markiert. Die geplanten Sanitär-Objekte gefallen uns aber nur zum Teil bzw. sind für uns nicht praktikabel. Das war uns aber schon beim Lesen der Baubeschreibung klar, sodass wir nun die Toiletten und Duschen wie geplant einbauen lassen und uns um die Waschtische, Waschbecken und Mischbatterien selbst kümmern. Alles wird von uns gekauft, zusammengebaut, dann aber von ihm angebaut.
Da wir im Hauswirtschaftsraum unsere alte Küche wieder aufbauen wollen, gibt es hier keinen genauen Plan. In der Hauptküche kann unser Klempner mit der Küchenplanung arbeiten und so die Wasser- und Abwasseranschlüsse richtig legen.